Frühjahrsversammlung am 21. Mai 2016 in Brühl

Die mit 58 Teilnehmenden gut besuchte Frühjahrsversammlung begann im Festsaal des Seniorenheims Haus Wetterstein in Brühl an der Kölnstraße. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Prof. Dr. Heinz Finger, standen Vereinsregularien auf dem Programm sowie die Neuwahl des Vorstandes. Nach dem Tätigkeits- und Kassenbericht wurde dem Vorstand die aus den Reihen der Mitglieder beantragte Entlastung zuteil. Auf Beschluss der Versammlung wurde Herr Dr. Dieter Kastner, Mitglied des
 

Frühjahrsversammlung im Festsaal Haus Wetterstein in Brühl am 21. Mai 2016 (Foto: G. Fleckenstein).
 
Vereins seit 1968 und 14 Jahre Mitglied des Vorstandes und verantwortlich für den Rezensionsteil der „Annalen“ zum Ehrenmitglied ernannt.

Der Ehrenvorsitzende Prof. Dr. Leo Peters übernahm nun als Wahlleiter den Fortgang der Versammlung und würdigte zunächst die langjährigen Verdienste von Prof. Finger für den Verein. Prof. Finger stand leider für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung, die übrigen Mitglieder des Vorstandes stellten sich erneut zur Wahl. In einem ersten Wahlgang wurde der bisherige stellvertretende Vorsitzende Dr. Norbert Schloßmacher, Bonn, einstimmig zum neuen Vereinsvorsitzenden gewählt. In einem zweiten Wahlgang wurden die übrigen Mitglieder des Vorstandes gewählt: Dr. Gisela Fleckenstein, Dr. Ulrich Helbach, Dr. Thomas Kraus, Dr. Sigrid Lekebusch, Dr. Olaf Richter, Dr. Wolfgang Schaffer, Dr. Paul Schrömbges, Prof. Dr. Andrea Stieldorf.

Das Vortragsprogramm begann mit Prof. Dr. Stephan Laux, Trier. Er sprach zum Thema „Kurköln und die Reformation. Ein Sonderfall in der Konfessionsgeschichte des 16. Jahrhunderts?“ Laux bekannte sich zu den Vorteilen der Landesgeschichte, bei der er als Historiker den Vorteil habe, ins Detail gehen zu können. Er spürte den Gründen nach, warum es in Köln keine Reformation, sondern lediglich zwei Reformationsversuche im Kölnischen Kurstaat mit dem Herzogtum Westfalen und dem Vest Recklinghausen gegeben hat. Im Territorium gab es nur geringe frühreformatorische Impulse, die Bischöfe – Hermann von Wied und Gebhard Truchseß von Waldburg waren ohne wirkliche Basis


Schloss Augustusburg in Brühl (Foto: WikiCommons).

und beachtenswert ist ebenfalls, dass keiner der geistlichen Staaten (Kathedralstädte) protestantisch wurde.

Im zweiten Vortrag referierte Prof. Dr. Wilfried Hansmann, Bonn, über „Herrscherlob und Selbstdarstellung. Kurfürst Clemens August in der Architektur- und Bildersprache seines Schlosses Augustusburg zu Brühl“. Mit dem Bau von Schloss Brühl wurde 1725 begonnen und erst der Nachfolger des Bauinitiators, Kurfürst Erzbischof Max Friedrich von Königsegg-Rothenfels, erlebte die Vollendung. Der Referent erläuterte anhand der Außenbauornamentik das geistliche und weltliche Herrschaftsverständnis von Kurfürst Clemens August. En Detail wurden das Wappen des Wittelsbachers, die Wappen der Bistümer, der Michaelsorden, der Deutsche Orden, dessen Hochmeister er war und andere Elemente der Triumpharchitektur gezeigt.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Restaurant Brühler Wirtshaus am Schloss konnten zwei Gruppen bei einer großen Schlossführung die von Prof. Hansmann gezeigten Herrscherattribute in situ in Augenschein nehmen. Die Führung begann in dem 1740 fertiggestellten Prunktreppenhaus des Hofbaumeisters Balthasar Neumann. Neben den Festsälen wurden auch das Gelbe Appartement, die private Wohnung des Kurfürsten, im Obergeschoss des Nordflügels besichtigt. Der inhaltsreiche, sonnige und heiße Frühlingstag klang aus mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken in einer Brühler Konditorei. Der Verein hatte letztmals 1985 in Brühl getagt.

Brühl,
Gisela Fleckenstein

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