Studienfahrt
in’s Mittelrheintal,
24./25. Juli 2012
Die Studienfahrt 2012, organisiert durch Dr. Sigrid Lekebusch, Dr. Josef van Elten und Susanne Schmitz, führte 20 Vereinsmitglieder zum Weltkulturerbe Mittelrheintal. Logiert wurde in Eltville, Hotel Sonnenberg, in dessen kleinem Park – hübsch gestaltet mit Teich sowie vielen Sitz- und Liegegelegenheiten – sich die Teilnehmer am Dienstagmittag bei strahlendem Sonnenschein zusammenfanden. Einige waren schon früher angereist und hatten auf eigene Faust Eltville erkundet: ein sehr sehenswertes mittelalterlich geprägtes Städtchen mit eindrucksvollem Rosengarten, der in diesen Sommertagen in voller Blüte stand, an der alten kurfürstlichen Burg.
Nach der Begrüßung durch Prof. Peters als Vorsitzendem brachen wir in Fahrgemeinschaften auf zur ehemaligen Zisterzienser-Abtei Eberbach. Unsere Führung „Kloster Eberbach und seine Baugeschichte“ hatte Astrid Henkel, die Vorsitzende der Eltviller Gästeführer, persönlich übernommen. Ihre überaus anschauliche und kompetente Darstellung machte den Rundgang durch die historischen Gebäude zu einem ersten Höhepunkt unseres Programms. Infolge zahlreicher interessierter Fragen wurde die gebuchte Zeit von anderthalb Stunden zu knapp; darum verlängerte Frau Henkel – im allgemeinen, sehr gerne gegebenem Einverständnis – ihre Führung um nahezu eine halbe Stunde, und zwar kostenfrei. Entsprechend herzlich fiel der Dank unserer Gruppe aus. Der Nachmittagskaffee fand – bei unverändert sonnigem Sommerwetter, welches uns auch am folgenden Tag treu blieb – auf der Gartenterrasse der Klosterschänke statt. Von dort aus hat man einen sehr schönen Ausblick auf das gesamte Gelände.
Danach erschloss uns in Kiedrich Josef Bibo vom örtlichen Förderkreis Geschichts- und Kulturzeugen zwei gotische Kleinodien: die Pfarrkirche St. Valentinus und Dionysius (seit 2010 Basilica minor) sowie die benachbarte Friedhofskapelle St. Michael. Besonders beeindruckt waren die Teilnehmer von den spätgotischen Altären und Schnitzereien, dem Lettner und der Kiedricher Madonna (um 1350) – und alle spürten, dass Herr Bibo seine Führung mit Herzblut und Leidenschaft gestaltete. Auch den berühmten Kiedricher Choralgesang brachte er uns nahe, eine Sonderform des Mainzer Chorals im germanischen Dialekt.
Im stimmungsvoll beleuchteten Rebenlaubgarten des Restaurants „Wie es euch gefällt“ in Erbach nahmen wir ein sehr gutes Abendessen ein, bei dem wir auch die gehaltvollen Weine der Region ausgiebig verkosten konnten, da die Fahrt vom und zum Hotel mit Sammeltaxis organisiert war .
Hatten am Dienstag Romanik und Gotik das Programm gefüllt, so stand am Mittwoch die in der zweiten Hälfte des 19. Jh. begründete Beuroner Kunstschule im Mittelpunkt: Wir besuchten die Benediktiner-Abtei St. Hildegard oberhalb von (Rüdesheim-)Eibingen. Da zu hatte Susanne Schmitz, unterstützt durch Dr. van Elten, ein illustriertes Faltblatt vorbereitet, welches den Teilnehmern die wesentlichen Informationen über St. Hildegard, die Abtei und die Beuroner Schule vermittelte. Ergänzende Informationen erhielten wir von der Priorin (und Restauratorin) des Konvents, Sr. Dorothea Flandera OSB. Am späten Vormittag schließlich sorgte eine Verabredung mit Sr. Hildegard Gutjahr OSB dafür, dass wir auch den kunstvoll gearbeiteten Hildegardis-Schrein in der Eibinger Pfarrkirche anschauen konnten.
Nach diesem letzten Programmpunkt sprach Prof. Peters einige freundliche Abschiedsworte, denn einige besonders weit gereiste Teilnehmer traten sogleich den Heimweg an, während die meisten anderen zuvor noch einen Mittagsimbiss in einer Pizzeria einnahmen. Dabei wie auch schon in allen anderen Gesprächen kam zum Ausdruck, dass auch die diesjährige Studienfahrt wiederum allen Beteiligten sehr gut gefallen hat und eine Fortsetzung im Sommer 2013 allgemein gewünscht wird.Susanne Schmitz