Studienfahrt nach Ostwestfalen,
8.-10. August 2017
Vorrangiges Ziel der diesjährigen Exkursion war die Paderborner Ausstellung „Wunder Roms im Blick des Nordens“. Hinzu trat als zweiter Schwerpunkt das „Luther-Jahr“ 2017 mit einer Präsentation im ehemaligen Augustiner-Kloster Dalheim bei Lichtenau.
Am Dienstag, dem 8. August, fanden sich insgesamt 19 Teilnehmer ein im Hotel „Best Western Arosa“, nur wenige Minuten zu Fuß vom Stadtzentrum Paderborn entfernt. In diesem Kontext sei schon mal ein Teil-Fazit vorweggenommen: Wir alle waren mit diesem Hotel rundherum sehr zufrieden. Lage, Ausstattung, Zimmer, Mahlzeiten, Service und Preis: alles bestens.
Namens des Vereinsvorstands begrüßte Dr. Sigrid Lekebusch alle Anwesenden. Auch gab sie auf der etwa halbstündigen Reisebusfahrt nach Dalheim eine fundierte Einführung in die Luther-Thematik. Für das Geleit durch die Ausstellung hatten wir eine der dortigen Führerinnen beim LVR gebucht. Anschließend war Gelegenheit zum Nachmittagskaffee und zum Gang durch die sehr sehenswerte Kloster-Anlage. Dies wurde zwar bzgl. der Gärten ein wenig beeinträchtigt durch gelegentlichen Nieselregen, welcher jedoch der allgemein sehr guten Stimmung keinen Abbruch tat. – Zur Orientierung bei dieser nicht geführten Besichtigung hatten alle Teilnehmer bereits beim Eintreffen im Hotel die reich bebilderte Dalheim-Broschüre „Mit Gott als Beschützer und dem Glück als Begleiter“ erhalten.
Am Spätnachmittag ging es per Reisebus weiter zum Schloss Neuhaus, ehemals fürstbischöfliche Residenz. Da sie im Stil der Weserrenaissance erbaut ist, weckte sie bei allen Exkursions-Teilnehmern von 2015 erfreuliche Erinnerungen. Auch lachte uns beim Gang durch den Schlosspark wiederum die Sonne, so dass die barocke Gartenanlage wie auch die Architektur des Schlosses umso besser zur Geltung kamen.
Die Rückfahrt zum Hotel nutzte Dr. Lekebusch, um eine kleine Vorausschau auf das Programm des Mittwochs zu geben – und zwar wiederum anhand des von ihr erarbeiteten illustrierten Teilnehmer-Faltblatts zu den beiden Ausstellungen.
Der Abend dieses ersten Tages stand jedem zur freien Verfügung.
Am Mittwochmorgen, 9. August, gingen wir zum Diözesanmuseum Paderborn, dessen Ausstellungen ja einen sehr guten Ruf genießen. Dieser wurde einmal mehr eindrucksvoll bestätigt durch die „Wunder Roms im Blick des Nordens“. Rund 200 handverlesene Leihgaben aus ganz Europa, darunter erstmals in Deutschland gezeigte Exponate auch der Vatikanischen und der Kapitolinischen Museen, ließen u.a. in mittelalterlichen Handschriften, Architekturfragmenten, sakraler Kunst, Skulpturen, Gemälden und Zeichnungen den Blick von Pilgern, Gelehrten, Künstlern und anderen Romreisenden auf die „Mirabilia“ der ewigen Stadt lebendig werden. – Kurator und Museumsdirektor Prof. Dr. Christoph Stiegemann wurde später in der Presse zitiert mit dem Satz, es sei die „erfolgreichste Sonderausstellung der letzten Jahre“ gewesen.
Zudem erwies sich die uns seitens des Fremdenverkehrsverein Paderborn (derselbe organisierte im Auftrag des Museums die Gruppen-Besuche) zugeteilte Führerin als ein großer Glückstreffer: eine junge Frau namens Annalena Müller, hauptamtlich beschäftigt in der Gedenkstätte Wewelsburg. Sämtliche Teilnehmer – allesamt mit langjähriger Besichtigungs-Erfahrung – sagten einhellig, sie hätten nur selten eine Führung erlebt, bei der fachliche Kompetenz dermaßen perfekt Hand in Hand gegangen sei mit sehr guter Didaktik und kurzweiliger Präsentation. Die 90 Minuten vergingen wirklich wie im Fluge. Und übrigens: Diese vorgegebene Zeit hielt Frau Müller auch perfekt ein – ohne dass dabei jedoch irgendjemand mit seinen Fragen etc. zu kurz gekommen wäre.
Umso erfreulicher daher, dass für unsere anderthalbstündige Stadtführung, zu der wir uns nach einer zweistündigen Mittagspause am Paderborner Rathaus trafen, ebenfalls Frau Müller vorgesehen war. Hierbei konnten übrigens zunächst wir ihr eine Überraschung und Freude bereiten: Nachdem wir im Museum natürlich die dort zur Verfügung gestellten Headsets verwendet hatten, machte sie nun Bekanntschaft mit dem System der Firma Quietvox, welches wir erstmals bei der Studienfahrt 2015 eingesetzt haben – und strahlte dabei über’s ganze Gesicht. Der altbekannte Satz: „Technik, die begeistert“ traf hier wirklich zu 100 Prozent zu. Nicht zuletzt die Reichweite ist fabelhaft: Bis in mehrere hundert Meter Entfernung versteht man den Sprecher ebenso gut, wie wenn man unmittelbar neben ihm stünde. Umgebungsgeräusche wie z.B. Straßenverkehrslärm stellen keinerlei Beeinträchtigung dar; und Führungsteilnehmern, die z.B. zwecks Photographierens hinter der Gruppe zurückbleiben, bleibt der Anschluss an dieselbe erhalten, bzw. sie können ggf. auch gezielt angesprochen und herbeigerufen werden.
Unser geführter Spaziergang durch Paderborn und seine Stadtgeschichte nahm im Wesentlichen diese Route: vom Rathaus zur Jesuiten- und Universitäts-Kirche; vorbei am Brunnen des Stadtheiligen Liborius zur Gaukirche und zum Dom – wo wir natürlich im Kreuzgang auch das berühmte Drei-Hasen-Fenster besuchten sowie den Brunnen mit dem Pfau des hl. Liborius. Weiter ging es zur Bartholomäus-Kapelle an der Nordseite des Doms: Sie gehört zur Kaiserpfalz und feiert dieses Jahr ihren 100. Geburtstag. Schließlich endete unsere Stadtführung im Pader-Quellgebiet. – Hinterher hörte man einige Teilnehmer sagen: Sie seien ja schon mehr als einmal in Paderborn gewesen, aber dennoch hätten sie an diesem Nachmittag noch einmal neue und interessante Dinge erfahren.
Für diesen zweiten und zugleich letzten Abend hatten wir ein gemeinsames Abendessen im Hotel bestellt; anschließend zwangloses Beisammensein auf der Panorama-Terrasse.
Am Vormittag des Donnerstags, 10. August, nutzen wir die Heimfahrt zu einem Besuch der Wewelsburg mit Führung durch das Museum des Hochstifts Paderborn. Danach trafen wir auch nochmals unsere Paderborner Führerin A. Müller, d.h. an ihrer dortigen Wirkungsstätte. Sie bekam von allen Seiten lebhaftes Lob für ihre exzellente Arbeit vom Vortag – zu ihrer großen Freude, versteht sich.
Dort an der Wewelsburg entsannen wir uns dann – immerhin besser spät als nie – auch endlich unserer „Verpflichtung“ zu einem Gruppenbild ... nun, zugegeben: Einige waren zu diesem Zeitpunkt schon abgereist, denn es war nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung. Die meisten durchstreiften aber noch kurz die NS-Gedenkstätte und/oder nahmen einen Mittagsimbiss in der Gaststätte ein.
Fazit: Es war wieder eine sehr gelungene Studienfahrt, sämtliche Teilnehmer äußerten sich hoch erfreut und zufrieden.